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Bauberichte

Sukhoi SU 31 von Staufenbiel

Die E-Kunstflieger sind im Kommen bei uns – erfreulich! Christian Blum hat sich eine SU 31 (die zweite bei uns) zugelegt und einen kurzen Bericht dazu geschrieben.

Sukhoi SU 31 von Staufenbiel

oder: „Ein Seglerpilot versucht sich im Motorfliegen…“

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Es mag schon verwundern, dass gerade ich als bekanntermaßen „militanter“ Vertreter des stillen antriebslosen Gleitens „plötzlich“ einen Motorflieger habe, aber wie das Leben halt so spielt… Motiviert durch unsere tolle neue Grasbahn (Golfgrasen?) und in strikter Ablehnung, Modellflug am PC-Simulator zu betreiben, habe ich mich zum Kauf eines solchen „Dings“ entschieden.
Die Wahl viel dank Hermann, der das Teil so schon immer schön vorfliegt, auf die SU 31 von Staufenbiel. Die Spannweite beträgt 1200 mm bei einem Abfluggewicht von ca. 1460g (weitere technische Daten sind im Staufenbiel-Shop zu finden) – für mich als Motofluganfänger ist das gerade richtig.

Der „Baukasten“ enthält neben den fertigen Tragflächenhälften, die perfekt an den Rumpf passen, Leitwerken und Rumpf aus gelaserten Sperr- Balsaholzteilen (alles perfekt mit Folie bespannt) und einer GFK-Triebwerkscowling, Kabinenhaube mit Magnet und Holzstiftbefestigung (sehr sauber ausgeführt), sämtliche Zubehörteile wie Räder, Fahrwerk, CFK(!)-Rundsteckung und alle erforderlichen RC-Kleinteile. Außerdem ist bereits ein Himax 3528-800 von MPX eingebaut und auch die zum Flugzeug abgestimmte Luftschraube samt Spinner liegt bei, für faire 139 Euronen.
Offensichtlich handelt es sich hier um eine bereits überarbeitete Ausführung, weil Verbesserungen zur „Ur-Version“ von Hermann eingeflossen sind, wie z.B. ein um 70% leichteres HLW und SLW, auch die Bespannung ist noch sauberer. Die Bauanleitung passt nicht mehr 100%tig zur aktuellern Ausführung, das ist aber kein ernstes Thema.
Alles ist sehr sauber verpackt, nichts fehlt. Die Baugruppen sind von wirklich außerordentlich guter Qualität.

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Folgendes Zubehör habe ich verbaut:

  • Motor: der mitgelieferte HIMAX C3528
  • Regler Dymond Smart 60 (BEC)
  • Akku Dymond XC 3S Lipo (11,1V / 2250mAh).
  • Propeller: „x/y“ (liegt bei)
  • Empfänger R 16 scan (Graupner)
  • Querruder Servos: Hitec HS 65 Carbonite
  • Höhe/ Seite: Dymond 250

Die SU 31 lässt sich in kurzer Zeit fertig stellen und wirft dabei keine Probleme auf. Abweichend zur guten bebilderten deutschen Anleitung habe ich anstatt des empfohlenen 40A-Regler die 60A-Version genommen, weil mir mit 8A „Reserve“ bei 32A Standstrom die Gefahr einer Reglerüberlastung zu hoch erscheint.

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Kritik/ Verbesserungspotetial:

  • Fahrwerk: Das Alu ist weich/ unterdimensioniert, es verbiegt leicht bei der Landung; die mitgelieferten Räder sind zu klein (bei Asphalt evtl. OK, auf Gras aber unbrauchbar), ich habe stattdessen habe 65-mm-Räder verbaut. Die Radschuhe sind nicht montierbar, sie passen nicht ans Fahrwerk
    Modifikation: nach einen meiner ersten Anfängerlandungen (+ gefrorenen Boden) ist der Fahrwerksbefestigungsspant angebrochen. Ich habe ihn 2-seitig mit 240er CFK-Gewebe belegt und verwende nun 4er Flügel-Stahlschrauben.
  • Propellerbefestigung: Die Gewindewelle ist recht kurz, sie greift nur mit 2…3 Gewindegängen)
  • Die Höhenruderhälften müssen unbedingt mit einem Stahldraht-U verbunden werden, das Holz ist an dieser Stelle sehr dünn
  • Die Schwerpunktangabe ist nach meiner Meinung sehr schwanzlastig – um nicht Trimmblei(!) verbauen zu müssen (Akku ist schon ganz vorne) nehme ich zukünftig einen um 80g schwereren 3000er-Akku oder A123 LiFe als 4er-Pack.
  • Die eingebauten Bowdenzugröhrchen in Verbindung mit den beiliegenden Stahldrähten habe ich nicht verwendet, da sie recht schwergängig sind.
  • Als Seitenruder/ Spornradanlenkung verbaute ich (über Kreuz) eine alte Gleitschirmleine in Kombination mit einem selbst angefertigten zweiseitigen Ruderhorn.

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Das Einfliegen war abgesehen vom bereits erwähnten SP-Problem und Fahrwerk problemlos, die Rudereinstellwerte sind aus der Anleitung übernommen und OK. Bei Vollgas hebt die SU ohne Höhenrudereinfluss nach ca. 6m selbsttätig ab und steigt rasant in den ersten weiten Looping, wenn man nicht Gas wegnimmt. Als Segelflieger musste ich mich auch erst an die Landeanflüge mit Schleppgas gewöhnen, mittlerweile geht`s aber auch mit Leerlauf gut.

Alles in Allem macht mir die SU 31 gerade für die Thermikreduzierte Jahreszeit wirklich super viel Spaß und ist mal eine tolle Abwechslung zum Seglerfliegen. Man lernt zwangsläufig sauber zu landen und für mich als „Combiswitchler“ (Seite/ Quer) ist dies ein gutes Training der Seitenruderbedienung . Der 2250mAh-Akku ermöglicht ca. 5 min Flugzeit, etwas mehr wäre da wünschenswert.

Die SU von Staufenbiel kann ich sehr empfehlen.

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