LiPo Akkus soll man ja nicht voll geladen lagern da diese schneller altern und auch eine erhohte Brandgefahr darstellen. Es gibt mittlerweile schon viele Ladegeräte welche auch entladen können. Bei den meisten ist aber der Entladestrom nicht besonders hoch. Es gibt viele Methoden Akkus zu entladen, Lampen, Widerstände oder leer fliegen 🙂
Die eleganteste Art Akkus zu entladen ist eine elektronische Last (wird auch Stromsenke genannt). Hier wird die Energie über ein Transistor in Wärme umgewandelt. Hier wird die Funktionsweise gut erklärt.
Atorch DL24-DL24P – Elektronische Last
Stromsenken können schnell in die tausende Euro gehen, für den Konsumer Bereich bzw. uns Bastler gibt es schon sehr günstige Modelle. Auf der Suche nach einem passenden Modell, habe ich mich für die Atorch DL24-DL24P entschieden. In YouTube und im Internet sind viele Berichte über die Atorch DL24-DL24P.
Original App
Das Gerät besitzt ein Bluetooth Modul und einen USB Anschluss für den PC. Mit diesen Schnittstellen kann man die Stromsenke ansteuern und die Daten auslesen, aber….
Original App und Software:
– Android-App verbindet sich und zeigt die Anzeige an, aber die Setup-Taste funktioniert nicht.
– PC-Software erkennt den COM-Port, aber verbindet sich nicht.
Nachdem ich daran herum probiert habe, konnte ich die original PC-Software und App nicht wirklich zum laufen bringen. https://www.mediafire.com/folder/1c04afq923397/A3#m09i9bjv8703d
Auf gut deutsch, die original App ist unbrauchbar.
Ersatz App/Software
Nach einigem Googeln habe ich herausgefunden, dass es die gleiche Software/Bibliothek ist, wie in dem älteren PX-100-Modell. Es gibt ein Open-Source-Programm von misdoro für PX-100, das tatsächlich für die DL-24 funktioniert, ebenso wie die Protokollbeschreibung! https://github.com/misdoro/Electronic_load_px100
Abwärme
Als Last wird ein Transistor vom Typ IRFP260 verwendet. Dieser benötigt eine gute Kühlung für die Abwärme. Durch die Montage eines größeren Kühlkörpers (PC-Kühler mit 72mm Lochabstand) kann die Elektronische Last etwas mehr belastet werden. Übertreiben braucht man es aber nicht, da die Leistungen der einzelnen Bauteile, egal wie groß der Kühlkörper ist, begrenzt ist.
Auf diesem Bild überwache ich zusätzlich visuell die Spannung der einzelnen Zellen. Diese Funktion wird leider von der Atorch DL24-DL24P nicht unterstützt.
Funktionen
Beim Einschalten erscheint kurz das Logo des Herstellers und das Gerät wechselt in den Hauptbildschirmmodus:
1. Betriebsart und der eingestellte Wert
2. Eingangsspannung
3. Laststrom
4. Leistung laden
5. Äquivalenter Lastwiderstand
6. Aufgenommene Leistung in Watt
7. Passierte Kapazität in mAh
8. Betriebszeit seit dem Zurücksetzen des Messgeräts auf Null und die Temperatur des externen Temperatursensors
9. Betriebszeit-Begrenzungstimer
10. Min. Spannungsauslöseschwelle, 0,0V Betrieb ohne Begrenzung und dann ab 0,7V, etwas im Bereich von 0,0 bis 0,7V kann nicht gewählt werden
11. Temperatur des internen Temperatursensors
12. Äquivalenter Innenwiderstand der Quelle
13. Der Laststatus, aktiviert/deaktiviert
Durch Drücken und Halten der unteren Taste wird das Einstellungsmenü aktiviert.
1. Sprache Chinesisch/Englisch
2. Die akkumulativen Zähler (Zeit, Kapazität, Energie) werden auf Null zurückgesetzt
3. Nullstellung durch Spannung und Strom, Betrieb ohne Anschluss an Testquellen
4. Kalibrierung der Spannung
5. Aktuelle Kalibrierung
6. Helligkeit im Grundmodus
7. Helligkeit im Standby-Modus
8. Schaltzeit im Standby-Betrieb
9. Korrektur der Anzeige des internen Temperatursensors
10. Korrektur des Messwerts des externen Sensors
11. maximale Leistungsgrenze, anfänglich auf 185W eingestellt, max. 999W
12. Zurücksetzen auf Werkseinstellungen
13. Speichern der Einstellungen und Beenden
Betriebsarten
Was sind die „Betriebsarten“ im Allgemeinen?
– CC oder Constant Current, Stromstabilisierung
– CV oder Constant Voltage, Spannungsstabilisierung, die Last verhindert, dass die Spannung über einen eingestellten Wert steigt, indem sie den Strom erhöht
– CP (CW) oder Constant Power, Leistungsstabilisierung, das Gerät variiert den Strom so, dass die eingestellte Leistung verbraucht wird
– CR oder Constant Resistance, stabiler Widerstand, variiert automatisch den Laststrom in Abhängigkeit vom Eingang
Vor den Tests noch eine kleine Erläuterung zu den Betriebsarten und Parametern
Im oben gezeigten CR-Modus können Sie den Widerstand im Bereich von 0,01-9999,99 Ohm mit einem Schritt von 0,01 Ohm einstellen
1. CC-Modus, hier war ich etwas überrascht, es sind 20A angegeben, aber tatsächlich erlaubt die Last einem 30A mit einer Abtastung von 0,01A zu setzen
2. CP-Modus, Bereich 0,1-999,9W mit einer Auflösung von 0,1W
3. CV-Modus, Bereich 0,1V-150V in 0,1V-Schritten
4. Es kann sein, dass die Last manchmal nicht in den Auto-Off-Modus und in den CC-Modus geht, wenn die Spannung abrupt abfällt. Bei normalen Spannungsabfällen habe ich das nicht bemerkt, also sollte es bei Batterietests kein Problem geben.
Lieferumfang:
Tuning
Wie schon oben im Text erwähnt kann die Atorch DL24-DL24P Stromsenke etwas mehr Leistung als angegeben. Nur einen größeren Kühlkörper zu montieren reicht nicht aus, um noch größere Entladeleistungen zu erzielen. Es müssen einige Bauteile dazu ausgetauscht werden. Im Internet findet man Umbauanleitungen und Tests.
Die Last kann mit Strömen bis zu 30A arbeiten, das ist nett, setzt aber einige Grenzen und bringt Probleme mit sich. Die Schutzdiode, wird bei einem Strom von 30A etwa 15-20W ableiten müssen, das ist zu viel und in diesem Modus wird sie überhitzen.
Strom Shunt, wenn bei einem Strom von 20A und 0,1V wird eine Leistung von 2W anfallen, bei 30A ist es bereits 0,15 Volt und Leistung von 4,5W, dass ist zu viel für den Widerstand und er muss durch einen leistungsfähigeren ersetzt werden.
Bezugsquelle
Aufpassen!
Es gibt einige Nachbauten der Atorch Stromsenke. Auch von Atorch gibt es unterschiedliche Versionen.
Schaut genau hin, was für ein Modell ihr kaufen wollt.
Ich habe die Atorch DL24-DL24P über AliExpress für 24,56€ inkl. Versand (4/2021) bekommen.
CB